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Gesundheit

   


   




   

Gesundheitsrisiken und Krankheiten
Impfungen
Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen
Medizinische Versorgung in Indien
Krankenversicherung
Sanitäre Einrichtungen

Gesundheitsrisiken und Krankheiten (nach oben)
Die gesundheitlichen Risiken, die mit einem Indienaufenthalt einhergehen, sind nicht zu unterschätzen und sollten bei der Entscheidung über ein Studien- bzw. Forschungsaufenthalt in Indien mitberücksichtigt werden. Mit den medizinischen Vorbereitungen für den Aufenthalt sollte früh begonnen werden, da die Impfungen z. T. 3 Monate in Anspruch nehmen können (bei dreifach Impfungen). Viele Krankheiten, die in Deutschland nicht vorkommen bzw. ausgerottet sind, sind in Indien noch vorhanden. Das Immunsystem muss sich daher erst anpassen bzw. kann gegen unbekannte Viren oder Bakterien (ohne Hilfe) nichts entgegensetzen. Hinzu kommt, dass die hygienischen Bedingungen nach westlichen Maßstäben z. T. katastrophal sind und das Immunsystem auf solche Umstände nicht vorbereitet ist. Ferner können auch die Hitze und Luftfeuchtigkeit, sowie die Umweltverschmutzung den Körper stark belasten. Die meisten Gesundheitsrisiken seien an dieser Stelle genannt, im übrigen sei aber auf spezielle Webseiten verwiesen (siehe unter Links unter "Gesundheit"). "Outbreak-News" aus Indien finden sich hier.
Cholera- wässriger Durchfall mit Krämpfen, tritt in Indien immer wieder auf, Cholera Epidemien oft in der Ganges Ebene, kein wirksamer Impfschutz vorhanden
Dengue-Fieber- durch Mücken übertragen, Fieberanfälle ähnlich wie Malaria, keine Impfung oder spezielle Behandlung vorhanden
Durchfallerkrankungen- jeder der zum ersten Mal in Indien ist, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in irgendeiner Form an Durchfall erkranken. Dabei kann es sich entweder um einen Infekt handeln (z. B. Ruhr), der medikamentös behandelt werden muss, oder um eine Reaktion des Magens auf das ungewohnte Essen. Gesundheitliche Risiken entstehen hautsächlich dadurch, dass man beim Durchfall viel Flüssigkeit und Mineralien verliert, die zur Dehydrierung führen können. Hauptnachteil ist jedoch mehr, dass man nur ungern vor die Tür gehen möchte, da es außerhalb entweder keine Toiletten gibt, oder nur solche, die man unter normalen Umständen auf keinen Fall benutzen wollen würde (siehe sanitäre Einrichtungen).
Erkältungen- kann man sich schnell einfangen aufgrund der Ventilatoren und Klimaanlagen
Gelbsucht (Hepatitis)- monatelange Erschöpfung, Fieber, Durchfall, Gewichtsverlust, ggf. schwerwiegende Leberschäden, übertragen durch Lebensmittel, Wasser, Speichel (siehe Bericht meiner Bekannten unter "Getränke" im Kapitel "Essen"). Impfung gegen Hepatitis A und B möglich, gegen Hepatitis C nicht
Hautkrankheiten- kann man bekommen durch Kopf-Kleider-Filzläuse, Flöhe, Milben, Wanzen und Hautpilze
Japanische Enzephalitis- eine gefährliche Krankheit, die das Gehirn angreift, bleibende neurologische Schäden sind bei den Überlebenden häufig, in 50 % der Fälle verläuft die Krankheit tödlich, wird durch Moskitos übertragen und kommt besonders in ländlichen Gebieten vor.
Polio- tritt selbst noch in Europa manchmal auf
Klimatische Belastungen- Hitzepickel, Dehydrierung, Hitzeschlag, Vorsichtsmaßnahmen sollte man daher befolgen
Malaria- Indien ist ein Malarialand. Malaria gilt als eine der häufigsten tödlichen Krankheiten auf dem Subkontinent (Loose, Indien, 2002, S. 35). Selbst in Colaba (Mumbai) sind vor einigen Jahren tödliche Malariafälle aufgetreten. Malaria wird übertragen durch Mücken, daher ist der beste Schutz, dass man entsprechende Schutzmittel und ein mückenfreies Zimmer hat. Impfungen gibt es nicht, nur eine Prophylaxe, die man permanent einnehmen müsste und u.a. Depressionen und andere Nebenwirkungen verursachen kann.

Meningitis (Hirnhautentzündung)- greift die Hirnhaut an, Übertragung z. B. durch Anhusten, Niesen, Impfmöglichkeit vorhanden, im Sommer 2005 in Indien ca. 400 Erkrankungen mit 50 Toten.
Tollwut- ca. 80 % aller auf der Welt auftretenden Tollwuterkrankungen sollen allein in Mumbai vorkommen, hervorgerufen durch die vielen streunenden Hunde! Insofern ist eine Impfung anzuraten, die aber auch nur provisorisch und zeitlich befristet wirkt.
Typhus- wird verbreitet durch Wasser oder infiziertes Essen, Impfmöglichkeit vorhanden
Tetanus (Wundstarrkrampf)- Da man Verletzungen nie ausschließen kann, ist eine Impfung nicht verkehrt
Wurmerkrankungen- es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Würmern, die sich an den verschiedensten Körperstellen- bzw. organen festsetzen können. So sollte man z. B. stets Badelatschen tragen, da es Würmer gibt, die sich durch die Fußsohle fressen können.

Impfungen (nach oben)
Ich habe ich mich rundum im Tropeninstitut vor meiner Ausreise impfen lassen. Dazu gehörten:
Tetanus
Diphtherie
Poliomyelitis
Hepatitis
Typhus
Tollwut
Meningokokken-Meningitis
Japanische Enzephalitis

Nebenwirkungen habe ich nicht gemerkt. Wenn man sich allerdings die möglichen Nebenwirkungen durchliest und unterschreiben muss, dass keinerlei Haftung übernommen wird, kann einem schon etwas komisch werden. Die Kosten beliefen sich ca. auf 300-400 Euro. Man sollte ca. 4 Monate vor der Ausreise anfangen, da manche Impfungen dreifach in mehreren Abständen gespritzt werden müssen und man zudem auch nicht alle Impfungen auf einmal nehmen sollte. Man sollte sich im Tropeninstitut beraten lassen und dann selber entscheiden, was man für erforderlich hält.

Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen (nach oben)
Man sollte sich bei seinem Indienaufenthalt nicht all zu viel Sorgen machen, da man dann die Freude am Aufenthalt verlieren kann und wahrscheinlich (unbewusst) auch sein Immunsystem schwächt. Gewisse Vorsichtsmaßnahmen sollte man jedoch berücksichtigen. Man sollte kein ungewaschenes und ungeschältes Obst und Gemüse essen, auch kein Salat. Bei Strohhalmen sollte man aufpassen, ob diese nicht vielleicht schon gebraucht sind. Auf Eis im Getränk sollte man verzichtet. Wasserflaschen sollte man auf ein intaktes Siegel überprüfen. Offene Wunden müssen sofort behandelt werden, das sonst schlimme Infektionen auftreten können. Man sollte Vorsichtmaßnahmen gegen Moskitos treffen, da diese die schlimmsten Krankheiten übertragen können. Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, da man durch die Hitze, das Klima und andere Umweltfaktoren oft geschwächt ist. Dass man viel trinken soll, braucht nicht betont zu werden. Beim Essen sollte man in gut frequentierte Restaurants gehen, da man dann eine gewisse Sicherheit hat, dass das Essen frisch ist. Eine Kopfbedeckung zum Schutz vor der prallen Sonne kann sehr hilfreich sein, wenn man viel zu Fuß unterwegs ist.

Medizinische Versorgung in Indien (nach oben)
In den Großstädten ist die medizinische Versorgung gut. Es gibt eine ordentliche Zahl von gut ausgebildeten Ärzten. Ich selbst war dreimal bei einem indischen Arzt. Die Kosten für eine Sprechstunde sind nicht hoch und lohnen kaum die Inanspruchnahme der Krankenversicherung (zweimal 200 Rs, einmal 500 Rs). Dennoch sollte nicht auf eine Krankenversicherung verzichtet werden im Falle von ernsthafteren Erkrankungen. Beim Zahnarzt in Indien war ich nicht, da ich in Deutschland alles vorsorglich habe machen lassen. Es soll aber in jeder Großstadt gut westlich ausgebildete Zahnärzte geben, die mit westlichen Hygienestandards arbeiten. Die Preise sind zwar teuer, aber immer noch weitaus billiger als in Deutschland. Daher hat sich ein regelrechter Zahnarzttourismus entwickelt, d. h. es wird allein nach Indien gereist, um sich kostengünstig und professionell seine Zähne machen zu lassen. Es braucht wohl nicht betont zu werden, dass man die "Zahnärzte" an der Straße meiden sollte, die mit dreckigem Besteck arbeiten und ihre Betäubungsspritze nur einmal täglich wechseln. Auch Apotheken sind reichlich vorhanden, die ein gutes Sortiment haben und auch z. T. gute Beratung geben. Für die meisten Medikamente gibt es keine Rezeptpflicht. Insofern hatte ich mich geärgert, dass ich viel teure Arznei aus Deutschland mitgebracht hatte, die man in Indien viel billiger bekommt. Allerdings ist bei den Medikamenten eine gewisse Vorsicht geboten sein. Es wurde mir erzählt, dass manche Wirkstoffe vom (westlichen) Immunsystem nicht vertragen werden. Auch in meinen Bekanntenkreis habe ich einmal gesehen, wie jemand nach andauernden Schwäche- und Fieberanfällen sich bei einer Apotheke ein bekanntes Medikament hat verschreiben lassen. Nach Einnahme des Medikaments traten sofort Hautauschlag auf und er musste dann ins Krankenhaus eingeliefert werden. Ich selber habe solche Erfahrungen aber nie gemacht und glaube auch, dass obiger Sachverhalt eher der Einzelfall ist. Manche bekannte Medikamente haben in Indien auch einen anderen Namen, z. B. Aspirin hat in Indien den Namen Grocien o.ä. (meine ich mich zu erinnern). Krankenhäuser lassen sich in zwei Kategorien einteilen, die Öffentlichen und die Privaten. Letztere bieten meist eine gute medizinische Versorgung an, sind aber auch entsprechend teuer. Man sollte aber vorher im Konsulat oder im Reiseführer ein Krankenhaus mit guter Reputation raussuchen. Es soll auch private Krankenhäuser (und Restaurants) geben, die einen absichtlich krank machen bzw. den Krankheitszustand verlängern, um eine höhere Rechnung verlangen zu können.

Krankenversicherung (nach oben)
Aufgrund der vielen Gesundheitsrisiken sollte man auf eine Auslandskrankenversicherung nicht verzichten. Wer Stipendiat des DAAD ist, bekommt eine Krankenversicherung mit dem Stipendium. Um vorgestrecktes Geld von der Auslandskrankenversicherung erstattet zu bekommen, muss man sich alles vom Arzt quittieren lassen (Diagnose, Behandlung, Verschreibungen etc). Ein Problem kann mit der einheimischen (gesetzlichen) Krankenversicherung auftreten, jedenfalls in meinem Fall. Mit Vollendung des 14. Fachsemesters kann man bei der gesetzlichen Krankenversicherung nicht mehr als Student krankenversichert werden. Man wird dann zunächst 6 Monate als Absolvent versichert und dann als freiwilliges Mitglied (was weitaus teurer ist). Das Problem ist, dass man nur dann als freiwilliges Mitglied bzw. als Absolvent aufgenommen werden kann, wenn man vorher bereits 6 Monate zahlendes Mitglied war. Sofern man also seine gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland kündigt, und während seines Aufenthaltes in Indien das 14. Fachsemester vollendet, so wird man nach seiner Rückkehr nicht mehr in die gesetzliche Krankenversicherung aufgenommen. Erst bei Aufnahme eines regulären Beschäftigungsverhältnisses hat man wiederum Anspruch auf Aufnahme in die gesetzliche Krankenversicherung, (also nicht bei einem Nebenjob, da der Arbeitgeber da nicht die Hälfte der Krankenversicherung übernimmt). Da ich aber nach meiner Rückkehr erst meine Doktorarbeit fertig schreiben wollte und weder gleich mit dem Referendariat noch mit einem regulären Beschäftigungsverhältnis beginnen wollte, hatte ich keine andere Wahl, als während meines Aufenthaltes in Indien für das ganze Jahr weiter die Krankenversicherungsbeiträge in Deutschland zu bezahlen, obwohl ich nie irgendeine Leistung in Deutschland hätte in Anspruch nehmen können. Ich tat dies nur, um nach meiner Rückkehr weiterhin bei der gesetzlichen Krankenversicherung versichert zu bleiben. Man sagte mir, dass man dies leider nicht ändern könne, da Deutschland und Indien kein Sozialversicherungsabkommen abgeschlossen haben. Mein Versicherer ist die TK, doch ich denke, es wird bei anderen gesetzlichen Versicherern nicht anders sein, da sich alle nach dem SGB richten müssen. Man sollte also klären, ob für einen selbst obige Problematik zutrifft und sich ggf. von seinem Versicherer beraten lassen. Im Übrigen ist noch anzumerken, dass ein Stipendium von den Versicherern als Einkommen angerechnet wird und damit die Prämien kräftig in die Höhe treiben kann (obwohl Stipendien nicht steuerpflichtig sind).

Sanitäre Einrichtungen (nach oben)
In Indien gibt es zwei verschiedene Arten von Toiletten, die Westliche und die Indische. Bei indischen Toiletten muss man sich hinknien. Die Toilette ist in den Boden eingelassen. Insofern bedarf es einiger Übung und man muss auch zu einem gewissen Grand beweglich sein. Toilettenpapier ist meistens nicht vorhanden, sondern nur ein Schlauch bzw. ein Eimer mit Wasser (daher ist es nicht verkehrt, immer ein paar Taschentücher bei sich zu haben). Seife ist oft am Waschbecken nicht vorhanden. Dies erklärt insoweit auch die "Rechte-Hand-Regel" beim Essen und warum die linke Hand als "schmutzig" gilt. Indische Toiletten finden sich oft in öffentlichen Einrichtungen (z. B. oft an der Universität), aber auch in (billigeren) Restaurants. Ich war jedenfalls überrascht, dass es so wenig westliche Toiletten gibt. In öffentlichen Einrichtungen muss man sich zudem noch an den stechenden Geruch gewöhnen, der einem beim Eintreten erwartet. In guten Restaurants bzw. Hotels oder gehobenen privaten Einrichtungen findet man dagegen meist eine westliche Toilette vor, allerdings auch nicht immer mit dem Hygienezustand, den man sich wünscht. Im Zug gibt es jeweils eine westliche und eine indische Toilette, die man aber am Liebsten beide meiden würde (jedenfalls in der 2. Klasse).
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