Kultur,
Museen, Sehenswürdigkeiten
Kino
Fernsehprogramm
Lesen
Clubs, Bars, Diskotheken
Einkaufen
Sport
Kultur,
Museen, Sehenswürdigkeiten
Die indische Kultur ist eine der ältesten und faszinierendsten Kulturen
der Welt. Über ganz Indien verteilt finden sich mehrere tausend
Jahre alte historische Sehenswürdigkeiten und Überreste von vergangenen
Hochkulturen, die eine Faszination besitzen, der man sich nur schwer
entziehen kann. Selbst wenn man ein ganzes Jahr durch Indien auf
Kulturreise gehen würde, würde man wahrscheinlich immer noch nicht
alles besichtigt haben. Als Student oder Doktorand hat man naturgemäß
nicht so viel Freizeit, dennoch sollte man sich die Zeit nehmen,
zumindest einige Ausflüge zu den besonderen Sehenswürdigkeiten zu
machen (siehe dazu näher unter "Kurztrips
und Reisen"). Schließlich ist man in Indien und sollte auch
einiges über die Geschichte und Kultur mitnehmen. Empfehlenswert
ist dafür ein guter Reiseführer. Dort finden sich gute geschichtliche
Abrisse und man kann entscheiden, zu welchen Plätzen man gehen möchte.
In Mumbai selbst gibt es auch eine Vielzahl von interessanten kulturellen
Veranstaltungen. Es gibt viele Museen, Theateraufführungen, Konzerte,
Vorlesungen, Ausstellungen etc. Als Einstieg bietet sich an, dass
man zunächst eine Sightseeingtour macht. In Mumbai finden sich eine
Vielzahl von Anbietern am Gateway of India. Hierbei werden verschiedene
Touren und verschiedene Arten von Reisebussen angeboten. Man kann
versuchen zu fragen, ob man einen Sitz vorne neben dem Fahrer bekommen
kann (hervorragende Aussicht). Man kann sich auch einen einzelnen
Wagen mit Chauffeur und Führer mieten, was den Vorteil hat, dass
man nicht an bestimmte Zeiten gebunden ist. Ein kulturelles Highlight
ist das jährlich stattfindende Kala Ghoda Festival (2005 in der
Zeit vom 15.1-23.1). Ganze 8 Tage werden über die ganze Stadt verteilt
an öffentlichen Einrichtungen (oft kostenlos) verschiedene kulturelle
Veranstaltungen dargeboten, von Theateraufführungen, indischen klassischen
Konzerten, Musicals, besondere kulinarische Veranstaltungen bis
Ausstellungen, Lesungen und Workshops (sollte man keinesfalls verpassen).
Während des Jahres finden aber auch viele Veranstaltungen statt
(z. B. Prince of Wales Museum zu empfehlen). Die Zeitschrift "TimeOut
Mumbai" gibt einen guten Überblick, was gerade in der Stadt alles
angeboten wird. Besucht man Sehenswürdigkeiten auf eigene Faust,
werden oft private Führungen angeboten. Hierbei gibt es einerseits
die von der Regierung autorisierten Führer und die freischaffenden
Führer. Ein offizieller Führer kostet ca. 400
Rs, für eine meist 2-stündige Führung. Freischaffende Führer
verlangen ab 50 Rs, wobei diese nicht unbedingt viel schlechter
sein müssen, als die autorisierten Führer. Man sollte aber aufpassen,
dass man von dem privaten Führer nicht in irgendwelche Geschäfte
gelotst wird (Kommission!). Zudem muss man eine "Führung"
auch davon abgrenzen, wo es nur darum geht, für besondere Dienstleistungen
von den Touristen etwas Bakschisch zu bekommen.
Ich kann es durchaus empfehlen, einen privaten Führer zu nehmen.
Die Kosten sind im Vergleich zu Deutschland gering und man nimmt
sehr viel an Hintergrundwissen zu den Sehenswürdigkeiten mit. Sofern
man von einem privaten freiberuflichem Führer eine gute Führung
bekommt, spricht m. E. auch nichts dagegen, diesem mehr als das
vereinbarte Entgelt zu geben. Wer jemandem über 4 Stunden das Gelände
mit Erklärungen zeigt, hat m. E. mehr verdient als gerade mal 50
Rs (so bei mir in Sarnath). Ärgerlich kann manchmal dagegen die
Preispolitik bei den Eintrittsgeldern sein. Ausländer müssen bei
fast allen Sehenswürdigkeiten mehr bezahlen als indische Staatsbürger.
Viele Ausländer regen sich darüber sehr auf. Ich muss aber sagen,
dass ich in diesem Punkt eine andere Meinung vertrete, wahrscheinlich
eine Mindermeinung. Ich finde es muss immer ein angemessenes Verhältnis
von Leistung und Gegenleistung gewährleistet sein. Wenn man dann
aber umgerechnet vielleicht 2 oder 3 Euro Eintritt für eine Ausstellung
oder für ein Museum bezahlt, halte ich dies nicht für unangemessen,
auch wenn ein Inder vielleicht dafür nur umgerechnet 20 bzw. 30
Cent bezahlen muss. Man muss schließlich berücksichtigen, dass für
viele Inder 20 Rs genauso viel Wert ist, wie für einen "Westler"
200 Rs. Da zudem mit den erhöhten Eintrittsgeldern auch viel in
den Erhalt und die Restaurierung gesteckt wird, kann ich die Empörung
von vielen Ausländern nicht nachvollziehen. Einigkeit besteht aber
auch auf meiner Seite, wenn ein sehr krasses Missverhältnis besteht,
z. B. beim Taj Mahal in Agra (Inder 10 Rs, Ausländer 750
Rs).
Kino
(nach oben)
Kino ist sehr beliebt in Indien. Indien besitzt eine riesige Filmindustrie
und soll mehr Filme pro Jahr produzieren als Hollywood. Die meisten
von den produzierten Filmen sind natürlich die typisch- melodramatischen
Bollywoodfilme. Böse Zungen behaupten, dass wenn man einen Bollywoodfilm
gesehen hat, alle anderen auch kennt. Es geht meistens um
zwei Liebende, die aber erst am Ende des Filmes zusammenfinden,
meist angereichert mit viel Musik und oft einem bösen Schurken.
Mittlerweile zeichnet sich aber ab, dass junge Regisseure vom Mainstream
abweichen und interessante und aktuelle Themen aufgreifen. Als Beispiel
sei z. B. "Black Friday" zu nennen (über die Bombenattentate
in Mumbai) und Salam Namaste (über ein verliebtes Paar, welches
unverheiratet gemeinsam in eine Wohnung zieht- Skandal!). Man sollte
sich wenigstens einmal in Indien einen Bollywoodfilm in einem indischen
Kino angeschaut haben, allein um des Geschreis und der Atmosphäre
willen (in einem Reiseführer stand, dass das Publikum bei starker
Begeisterung auch mal die Stühle rausreißen kann). Natürlich gibt
es auch all die neuen Hollywood Blockbuster in den großen Kinos
zu sehen. Manchmal kann es aber sein, dass die Kinobetreiber den
Film einfach etwas kürzen, um mehrere Vorstellungen pro Tag geben
zu können. Z. B. bei dem Film "Alexander" wurde die gesamte Heimreise
des Helden einfach rausgeschnitten. Als Steven Spielberg dies mitbekam, hat er sofort Klage wegen Verletzung des Urheberrechts
eingereicht. Da dies durch alle Zeitungen ging, kann es sein, dass
die Kinobetreiber nunmehr von unberechtigten Kürzungen Abstand nehmen.
Die Kinos an sich sind hervorragend und auf neuestem internationalem
Stand (z. B. das Inox). Ein altes restauriertes und sehr berühmtes
Kino ist das "Regal" am Colaba Causeway. Die Preise sind allesamt
im Vergleich zu Deutschland sehr günstig, meist zwischen 50 und
max.150 Rs. Insofern ist "ins Kino gehen" ein netter Zeitvertreib.
Zudem ist es interessant zu sehen, dass vor jeder Vorstellung die
Nationalhymne gespielt wird, bei jeder aufstehen muss (eine Umfrage
ergab, dass ca. 80 % aller Inder dies gut finden).
Fernsehprogramm
(nach oben)
Das Fernsehprogramm ist vielfältig und bietet eigentlich für jeden
etwas, jedenfalls dann, wenn man Kabel oder Satellitenanschluss
in seiner Unterkunft besitzt. Auf HBO-India, Star Movies, AXN kann
man aktuelle Blockbuster sehen, auf CNN und BBCWorld wird man mit
Nachrichten aus aller Welt versorgt, auf Zee TV gibt es viele (amerikanische)
Serien, National Geographics oder Discovery Channel bieten gute
Dokumentationen, Star Sport und ESPN berichten über Sport (meistens
Kricket) und mit den vielen heimischen indischen Sendern, kann man
sein Hindi oder eine der anderen offiziellen 15 Landesprachen "verbessern".
Wenn man sich nun noch seine Dominos Pizza bestellt, besteht
kein Unterschied mehr zu einem "westlichen" Fernsehabend, abgesehen
von der englischen Sprache des Fernsehprogramms und dass die Pizza
billiger ist. Aus soziologischer Sicht ist dabei nicht uninteressant,
sich die indische Werbung anzusehen, da sich daran gut beobachten
lässt, wie die (westlichen) Hersteller ihre Produkte mit indischen
Marketingstrategien verkaufen wollen und welche Wünsche und Träume
der indische Konsument gerade besitzt. Eher zur Belustigung trägt
es bei, wenn man die indische Version von "Deutschland sucht den
Superstar" sieht, in Indien "Indian Idol" genannt.
Lesen
(nach oben)
Leute, die gerne lesen, werden es in Indien gut haben. Indien produziert
ca. 4700 Tageszeitungen in über 300 Sprachen und weitere 39.000
Zeitschriften (Quelle: Loose Indien, 2002, S.85). Die Times of India
soll sogar die größte englischsprachige Tageszeitung der Welt sein.
Auch gibt es eine Vielzahl von Büchern, teils aus dem Westen, teils
eigene indische Literatur. In Mumbai werden viele Bücher auf der
Straße angeboten, wo man z. T. ein gutes Schnäppchen machen kann.
Dann gibt es die mittelgroßen Bücherläden, die auf engem Raum ihre
Bücher übereinander stapeln (z. B. Sterling Bookhouse) und die großen
Bücherläden, wo man fast alles bekommt (Crossword, Oxford). Durchweg
gilt, dass die Preise sehr günstig sind. Ein durchschnittliches
Buch kostet ca. 300
Rs. Auch Bücher von westlichen Autoren, die in Europa 20 oder
30 Euro kosten, werden in Indien für oft zu einem 1/10 des Preises
verkauft. Die Bücher werden speziell für den indischen Markt vom
Urheber lizenziert und auf das indische Einkommensniveau angepasst.
Nicht möglich ist es aber leider, Bücher in Indien billig einzukaufen
und in Europa teurer zu verkaufen. Handelt man nicht mit Zustimmung
des Urhebers bzw. des Verlages, stellt der Verkauf außerhalb Indiens
eine Urheberrechtsverletzung dar. Aufgrund des auch im Urheberecht
geltenden europaweiten Erschöpfungsgrundsatzes gilt dies selbst
für gebrauchte Bücher. Wer sich Bücher für den privaten Gebrauch
kauft, sollte zudem auch immer das Gewicht berücksichtigen. Rechnet
man die Versandkosten hinzu, ist das vermeintlich billige Schnäppchen
doch nicht mehr so günstig.
Clubs,
Bars, Diskotheken (nach
oben)
In den Großstädten gibt es eine große Zahl an Clubs, Bars
und Discotheken. Westlich orientierte Clubs haben auch ein Preisniveau
auf westlichem Standard. Eintrittspreise von 500-1000
Rs sind keine Seltenheit. Meist sind die Preise aber mit "Cover
Charge", d. h. man kriegt Gutscheine, wofür man Getränke bekommt.
Das Nightlife in den Großstädten hat insoweit einiges zu bieten
und wer gerne abends ausgeht, wird auch auf seine Kosten kommen.
Da sich aber die Clubs nicht allzu viel von den Clubs in westlichen
Ländern unterscheiden, kann man sich durchaus die Frage stellen,
ob man dafür nach Indien gekommen ist. Zudem müssen die meisten
Clubs auch schon zwischen 2.00- 3.00 Uhr schließen. Interessant
ist jedenfalls am Beispiel des Nightlife den krassen Unterschied
zwischen Arm und Reich zu sehen. Reiche Inder und "Westler" kaufen
sich Champagner in den Clubs und geben ohne weiteres 5000-10000
Rs aus, wohingegen unmittelbar vor den Clubs die armen Leute am
Straßenrand mit Decken schlafen. Wenn man dann abends mit dem Taxi
durch die leeren Straßen fährt, sind die Bürgersteige gesäumt mit
schlafenden Menschen. Leider passiert es immer wieder, dass betrunkene
Nachtschwärmer mit ihren (schnellen) Autos von der Straße abkommen
und in die schlafenden Menschen reinfahren. In den meisten Fällen
wird zudem der Fahrer nicht einmal gefasst, da oft Fahrerflucht
begangen wird.
Einkaufen
(nach oben)
In Indien lässt sich gut einkaufen. Man bekommt von typisch indischen
Gegenständen bis westlichen Konsumgütern fast alles. Bekannt ist
Indien insbesondere für Gold und Schmuck, Stoffe und Kleidung und
sein Kunsthandwerk. Es existieren verschiedene Arten von Einkaufsmöglichkeiten.
Es gibt eine Vielzahl von Straßenhändlern, bei denen man zu billigen Preisen
(oft minderwertige) Ware kaufen kann. Dann gibt es die staatlich
autorisierten Geschäfte, die zu Festpreisen gute Ware verkaufen,
allerdings auch zu höheren Preisen. Dann gibt es die neu errichteten
Shopping Malls. Ferner gibt es Zweigstellen von westlichen Firmen,
wie z. B. von Nike, Adidas, Benetton, Levis
etc., bei denen die Waren aber nicht immer sehr viel billiger sein müssen,
als im "Westen". Handeln ist allgemein üblich, jedoch nicht in offiziell
autorisierten Läden und oft auch nicht in westlichen Markenläden.
Handeln muss gelernt sein, und die Inder machen Ihrem Ruf, gute
Händler zu sein, alle Ehre. Man muss insoweit aufpassen, nicht übers
Ohr gehauen zu werden. Unter dem Strich machen aber meistens beide
Seiten ein gutes Geschäft, da die Waren in Deutschland oft teurer
sind (aber nicht immer!). Zudem sollte man immer allein ins Geschäft
gehen. Kommt man mit einem Inder herein, der den Touristen freundlicherweise
zu dem Geschäft gebracht hat, wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit
insgeheim Kommission auf den Preis aufgeschlagen. Bei allen Einkaufstouren
sollte man stets bedenken, dass man die Dinge ja auch nach
Deutschland transportieren muss. Wenn man die Versandkosten hinzurechnet,
kann sich das Preis-Leistungsverhältnis schnell ins Negative ändern.
Sport
(nach oben)
Die beliebteste Sportart in Indien ist mit Abstand das Kricket.
In Mumbai wird dieser Sport täglich auf den großen Rasenflächen
des Oval Maiden praktiziert. Wenn man Glück hat, wird auch manchmal
Fußball gespielt und man kann fragen, ob man mitmachen kann. Ansonsten
wird Fitness auch immer beliebter, da durch die Medien immer mehr
Körperbewusstsein, insbesondere bei den jungen Menschen, entsteht.
Die Anzahl der Fitnessclubs wächst insoweit stetig. Allein in Coloba-Churchgate
in Mumbai gibt es nach meiner Kenntnis 4 Fitnessclubs. Die Clubs
sind dabei nicht vergleichbar mit westlichen Clubs, jedenfalls in
Bezug auf die Räumlichkeiten. Die Clubs sind meistens extrem klein,
da die Mieten sehr teuer sind. Die Geräte sind dagegen bei den neueren
Clubs auf internationalem Stand. Der Preis für eine Jahresmitgliedschaft
kostet zwischen 12.000 und 20.000
Rs. Des Weiteren gibt es noch private Clubs, die verschiedene
Sportmöglichkeiten zur Verfügung stellen (z. B. Tennis, Squash,
Basketball ect.), die aber nicht so leicht zu finden sind. Obwohl
Mumbai direkt an der Küste liegt, kann man im Meer nicht baden gehen
(ich habe auch nie jemanden gesehen, der dort baden gegangen ist).
Das Wasser und der Strand sind einfach zu verschmutzt. Wer im Meer
baden möchte, muss dann z. B. nach Goa fahren (siehe Kurztrips).
Manche private Clubs oder Hotels haben aber einen Swimmingpool (z.
B. Breach Candy). Diese Clubs sind traditionell nach englischem
Stil errichtet und sehr exklusiv. Um in einen solchen Club aufgenommen
zu werden, muss man von einem anderen Mitglied empfohlen werden
und z. T. bis zu 6 Monaten warten. Der Preis ist sehr hoch (ich
meine mich zu erinnern, dass eine Jahresmitgliedschaft ca.
80.000 Rs. kostete). Wer also einmal in so einen Club reingehen
möchte, kann dies nur als Gast mit einem bereits registriertem Mitglied.
Kostengünstiger und unkomplizierter ist es, zu den Morgenstunden
oder abends einfach am Strand oder an der Promenade joggen zu gehen.
Auch werden viele Yogakurse angeboten, an denen man teilnehmen kann.
(nach oben)
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