Telefon/
Handy
Internet
Post
Telefon/
Handy (nach
oben)
Die Kommunikation nach Deutschland oder innerhalb Indiens dürfte
keine größeren Schwierigkeiten bereiten. An nahezu jedem Kopiershop
(nach dem Zeichen "Xerox" schauen) oder Kiosk finden sich
Telefone, die man aufgrund ihrer roten Farbe nur schwer übersehen
kann. Möchte man nach Deutschland telefonieren, so ist nach dem
Zeichen ISD zu suchen. Nur mit ISD-Telefonen lässt sich ins Ausland
telefonieren. STD-Telefone funktionieren nur innerhalb Indiens.
Die Vorwahl nach Indien lautet "0091", die nach Mumbai "022" (also
"009122"). Jüngst wurde an sehr vielen Anschlüssen eine zusätzliche
"2" an den Anfang der Telefonnummer angefügt. Sollte man daher bei
einer Telefonnummer keinen Anschluss bekommen, so kann man probieren,
vor die Telefonnummer zusätzlich eine "2" zu wählen. Es ist sehr
zu empfehlen sein eigenes Handy aus Deutschland mitzunehmen. Man
kann sich vor Ort entweder einen Kartenvertrag (indisches Bankkonto
erforderlich!) oder - vorzugswürdig- eine Prepaid SIM-Karte kaufen.
Derartige Prepaid Karten sind in Indien weit verbreitet und kostengünstig.
Während meines Forschungsaufenthaltes konnte man für 3.300
Rs ein Guthaben i. H. v. 3.000 Rs erwerben, welches 6 Monate
gültig war. Es gab auch kleinere 500 Rs Start Pakete, allerdings
dann mit einer geringeren Gültigkeitsdauer. Das Wiederaufladen der
Karte ist problemlos über den Kauf weiterer Recharge Pakete (ab
50 Rs) möglich, die an jedem Kiosk vertrieben werden. Die Kosten
für eine SMS innerhalb Indiens beliefen sich auf ca. 1-2
Rs pro SMS, für eine SMS nach Deutschland 5 Rs. Ein Inlandsgespräch
in Indien auf ein Handy oder aufs Festnetz kostete ca. 1-2 Rs/ Minute.
Ein Anruf mit dem Handy nach Deutschland wurde mit ca. 15 Rs /Minute
berechnet, während eingehende Anrufe -auch aus Deutschland- vollständig
kostenfrei waren. Die aktuellen Prepaid-Tarife für Mumbai von
dem Anbieter Hutch finden sich hier.
Aufgrund der im Vergleich zu Deutschland geringen Kosten sollte
man also auf keinen Fall seine deutsche SIM-Karte mit Roaming benutzen,
sondern sich eine indische SIM-Karte zulegen. Das Netz in Indien
ist gut ausgebaut und man hat jedenfalls in den Städten guten Empfang.
Sofern man innerhalb Indiens herumreisen möchte, sollte man vorher
unbedingt "Roaming" auf seiner indischen SIM- Karte aktivieren.
Denn reist man z. B. aus Mumbai heraus, hat man keinerlei Empfang
im restlichen Teil von Indien. Die Aktivierung geschieht problemlos
durch das Versenden einer SMS an den Betreiber. Die Gebühr von 49
Rs/ Monat wird dann sofort abgebucht (Deaktivierung des Roaming
nach seiner Rundreise nicht vergessen). Die Aktivierung kann man
nur vor seiner Abreise aus seiner (indischen) Heimatstadt vornehmen.
Sobald man aus seiner "Heimatstadt" herausgefahren ist, kann man
die Aktivierung nicht mehr selber vornehmen, sondern muss eine spezielle
Servicehotline anrufen. Es wird dann kostenpflichtig innerhalb einer
Woche das Roaming auf dem Telefon aktiviert. Es lohnt sich m. E.
nicht, ein Handy in Indien zu kaufen. Die Handys sind zwar fast
auf neuestem Stand, jedoch nach meiner Erfahrung nicht unbedingt
billiger. Zudem muss man stets den Originalpreis des Handys zahlen,
da eine Kopplung mit einem Handyvertrag nicht angeboten wird. Sollte
man sich dennoch entscheiden vor Ort ein Handy zu kaufen, dürfte
es i. d. R keine Probleme geben, dieses auch in Deutschland zu benutzen
(dann natürlich mit einer deutschen SIM- Karte). Obwohl ich kein
Handyfan bin, möchte ich rückblickend nicht auf ein Handy in Indien
verzichten.
Internet
(nach oben)
Internetcafés sind in Indien weit verbreitet und meist mit einer
schnellen Breitband Verbindung ausgestattet. Die Kosten belaufen
sich auf ca. 15-25 Rs für eine halbe Stunde. Man kann sich auch
eine Kundekarte von "Sify" besorgen, die ähnlich wie eine
Prepaid-Karte funktioniert. Die Firma "Sify" betreibt Tausende
von Internetcafé in Indien, wo man sich am Computer mit seiner Kundekarte
einloggen und zu verbilligten Tarifen surfen kann. Um Kosten zu
sparen, empfiehlt es sich seine E-Mails schon vorher auf seinem
eigenen Rechner per Word zu schreiben, auf Diskette zu speichern
und dann mittel Copy&Paste in das E-Mail Programm im Internetcafé
einzufügen. Wie an jedem öffentlichen Internetcafé sollte man seine
Daten und Passwörter vor dem Ausloggen löschen (im Internet Explorer
unter Extras- Optionen- Inhalte- Autovervollständigung). Theoretisch
ist auch möglich, dass man über das Internet seine Telefonate (umsonst)
führt. Allerdings haben nicht alle Internetcafés die erforderliche
Soft- und Hardware (Headset) oder erlauben nicht das Downloaden
von Software ("Sify" wohl ja). Sofern man aber einen eigenen
Internetanschluss in seiner Unterkunft hat, bietet die Internettelefonie
eine gute Möglichkeit umsonst bzw. billig nach Deutschland zu telefonieren.
Während meines Aufenthaltes habe ich stets mit "Skype"
telefoniert. Die Telefonie von Computer zu Computer ist mit Skype
kostenfrei, während ein Gespräch auf das deutsche Festnetz mit 1,7
Cent berechnet wurde.
Post (nach
oben)
Beim Versenden von Briefen oder Päckchen von Deutschland nach Indien
sollte man Vorsicht walten lassen. Es kann durchaus sein, dass das
Paket überhaupt nicht oder nicht vollständig ankommt. So ist beispielsweise
ein Brief mit Fotos aus Deutschland bei mir in Mumbai nie angekommen
(eine normale Postkarte hingegen schon) und bei dem Päckchen für
meine Vermieterin wurden aus der Pralinenschachtel die Hälfte aller
Pralinen herausgenommen. Dagegen ist es aus meiner Sicht relativ
sicher, Pakete von Indien nach Deutschland zu versenden. Man hat
dabei die Wahl, ob man seine Pakete mit einem privaten Unternehmen
(DHL, FedEx) oder mit der öffentlichen Post verschicken
lassen will. Ich hatte mich nach anfänglichem Zögern für das öffentliche
Postamt entschieden, da der Preisunterschied beträchtlich ist. So
kostet ein 20 kg bei DHL um ca. 12.000-
18.000 Rs. Bei einem öffentlichen Postamt kostet ein 20-kg-Paket
von Mumbai nach Deutschland per Seefracht nur ca. 1.300 Rs, ein
Paket per sog. SAL-Mail (Luft, Land und See) 3.300 Rs und ein Paket
per Air-Mail 7.700 Rs! Die Frachtdauer bei Versendung per See soll
bei ca. 12 Wochen liegen, bei SAL-Mail zwischen 4-6 Wochen, bei
Express Air Mail 3 Tage. Allerdings sind diese Angaben stark abhängig
von dem Versandort und Zielort. Ich hatte alle meine Pakte per SAL-Mail
geschickt und jedes Paket ist vollständig innerhalb von 7-10 Tagen
angekommen, also nicht viel länger als per Luftfracht. Diese kurze
Frachtdauer lag wohl vor allem daran, dass direkt von Mumbai nach
Berlin versendet wurde. Wer ganz sicher sein will, kann sein Paket
auch bei der Post zu einer zuvor festgelegten Summe versichern lassen
(m. E. aber überflüssig). Als Nachteil beim Versand mit einem öffentlichen
Postamt ist der nicht unerhebliche Zeitaufwand und das komplizierte
Versandverfahren zu nennen. Letzteres soll kurz beschrieben werden.
Das Paket wird zunächst vom Custom-Officer kontrolliert und man
muss ggf. alle Sachen zur Kontrolle wieder aus dem Paket herausnehmen.
Währenddessen hat man in dreifacher Ausfertigung das Versandformular
auszufüllen, wo man Inhalt und Wert der Gegenstände deklarieren
muss (ich meine mich zu erinnern, dass das Paket offiziell den Wert
von 10.000 Rs nicht übersteigen darf). Ferner hat man ein Formular
für den Custom-Officer auszufüllen, wo man erklärt, dass die Gegenstände
zu rein privaten Zwecken versendet werden. Versendet man zu Gewerbezwecken,
bedarf es einer Exportgenehmigung. Will man viele Bücher versenden,
so kann es nach meiner Erfahrung hilfreich (ggf. notwendig) sein,
seine offizielle Forschungserlaubnis
vorzuzeigen. Nachdem das Paket vom Custom-Officer freigegeben worden
ist, kann man das Paket ordentlich verpacken und verschnüren. Dann
hat man das Paket zum Einnähen zu geben, d. h. das gesamte Paket
wird in einen weißen Stoff eingenäht. Sodann kann man mit einem
dicken Stift die Adresse und den Absender auf das Paket schreiben,
vorzugswürdig auch mit Telefonnummer. Anschließend werden alle Nähte
mit einem Siegellack und Stempel versehen. Für das Einnähen und
den Siegellack muss man noch ca. 100 Rs extra zahlen. Man kann das
Paket auch vorher von einem Straßennäher halb einnähen lassen (Paket
muss man aber noch öffnen können), was aber nicht unbedingt günstiger
sein muss. Nachdem der Custom-Officer mit seinem Stempel und seiner
Unterschrift das Paket endgültig genehmigt hat, kann man das Paket
zu Versandstelle geben. Dort wird das Paket mittels einer Digitalwaage
gewogen und darf nicht über 20 kg wiegen. Die Grenze von 20 kg wird
sehr genau genommen, d. h. das gesamte Paket muss bei Überschreitung
wieder geöffnet werden! Man muss dann entweder Dinge herausnehmen
oder ein weiteres Paket aufgeben. Wegen des zusätzlichen Gewichts
des Stoffes und des Siegellacks sollte man das anfängliche Gewicht
von 19,5 kg nicht überschreiten und vor dem Einnähen das Paket beim
Postamt wiegen lassen. Man sollte zuletzt noch darauf achten, dass
die Paketnummer auf der Quittung mit der Paketnummer auf dem Paket
identisch ist. Das Verfahren hört sich sehr kompliziert an und ist
es eigentlich auch. Das Versenden eines Paketes dauert ca. 2 Stunden
(inklusive Wartezeiten bei z. B. dem Einnäher). Man sollte sich
aber nicht von dem ersten Eindruck des Postamtes täuschen lassen,
welches aus westlichen Augen z. T. chaotisch aussehen mag. Wie bei
allen Dingen in Indien steckt in dem "Chaos" stets ein System und
letztlich funktioniert es auch. Hinzuweisen ist noch darauf, dass
nicht jedes Postamt auch ins Ausland versendet. Man muss dazu zu
einer besonderen Abteilung in einem Hauptpostamt gehen. In Mumbai
befindet sich dieses Büro im Annex Building des GPOs an der VT-Station.
Bei einem privaten Frachtunternehmen besteht der Vorteil, dass man
das Paket sich von einem Mitarbeiter abholen lassen kann. Da man
dort jedoch auch alle Formulare ausfüllen muss, mag bezweifelt werden,
ob dies den mehr als doppelt so hohen Preis rechtfertigt. Bei der
Abholung des Pakets in Deutschland wird das Paket wiederum vom deutschen
Zoll kontrolliert. Nach dem Zufallsprinzip werden manche Pakete
direkt an die Hausadresse geliefert, manche direkt ans Zollamt.
Auf Wunsch muss man das Paket bei der Zollbehörde öffnen. Bei bestimmten
Einfuhrgegenständen ist eine (beträchtliche) Zollgebühr zu bezahlen,
weshalb man sich vorher entsprechend informieren sollte. (nach
oben)
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