Ein- und Ausreise
Laptop
Klima und Reisezeiten
Elektrizität
Zeitverschiebung
Öffnungszeiten
Namensänderungen
Fotografieren
Ein- und Ausreise (nach
oben)
Zur Einreise nach Indien benötigt man ein Visum. Studenten benötigen
ein Student Visa, Doktoranden ein Research Visa, Geschäftsleute
ein Business Visa. Für rein touristische Zwecke bekommt man ein
Tourist Visa, welches für 180 Tage gültig ist. Ein Studentenvisum
bekommt man nur, wenn man eine Zulassungsbestätigung der indischen
Universität und eine Genehmigung der indischen Regierung vorweisen
kann (siehe Informationen des DAAD
in New Delhi). Für ein Researchvisum ist die Genehmigung des
indischen Innenministeriums notwendig und eine Forschungserlaubnis
der Universität. (nähere Infos unter "Forschen
in Indien" und hier). Man sollte
die Einreisebestimmungen Ernst nehmen. Wer in Indien also studieren
oder forschen möchte, sollte nicht mit einem Touristenvisum einfliegen.
Abgesehen davon, dass man dann wohl illegal im Lande wäre, würden
sich mehrere Probleme einstellen. An einer indischen Universität
oder College kann man sich nur dann als Student offiziell einschreiben
lassen, wenn man im Besitz eines Student Visa ist. Kann man ein
solches Visum in Indien nicht vorweisen, muss man wieder ausreisen.
Denn es ist nicht möglich, das Visum nachträglich in Indien umschreiben
zu lassen. Sofern man als Doktorand im Lande forschen möchte, aber
keine offizielle Forschungserlaubnis besitzt, könnten die Forschungen
faktisch beeinträchtigt werden. Man wird wohl nicht Zugang zu allen
Bibliotheken bekommen (nähere Informationen zur Notwendigkeit einer
Forschungserlaubnis und zur Benutzung von indischen Einrichtungen
finden sich hier). Da es nicht möglich
ist, das Visum nachträglich in Indien umschreiben zu lassen, kann
man also nicht zunächst mit einem Touristenvisum einreisen, sich
dann nach einem Studienplatz oder Forschungsstelle umsehen, und
bei Erfolg das Visum in ein Studenten- bzw. Researchvisa umschreiben
bzw. neu ausstellen lassen. Eine Ausreise aus Indien ist dann stets
zwingend. Wer Stipendiat des DAAD/ICCR ist, bekommt automatisch
das richtige Visum kostenlos von der indischen Botschaft ausgestellt.
Die Voraussetzungen für die Gewährung eines Doktorandenstipendiums
vom DAAD und vom ICCR und die aus meiner Sicht dabei auftretenden
Probleme bei der Bewerbung, habe ich unter "Planung
eines juristischen Forschungsaufenthaltes" zusammengefasst.
Die offizielle Stipendienausschreibung für deutsche Studenten und
Doktoranden der indischen Botschaft findet sich hier,
die des DAAD hier.
Für Referendare, die Ihre Wahlstation in einer der deutsch-indischen
Außenhandelskammern absolvieren wollen, soll nicht ganz eindeutig
sein, ob ein Studentenvisum oder ein Touristenvisa erforderlich
ist (vgl. Erfahrungsbericht von Thomas
Güther unter "Visa"). Sofern man aber eine Zusage von der Kammer
bekommen hat, dürfte die Ausstellung eines Visums keine größeren
Probleme machen. Nähere Informationen zu allen Visa bekommt man
bei den entsprechenden indischen Botschaften und Konsulaten. Eine
Übersicht der Kompetenzverteilung der einzelnen Botschaften für
die verschiedenen (deutschen) Bundesländer findet sich hier.
Laptop (nach
oben)
Wer während seines Studien- oder Forschungsaufenthaltes seinen Laptop
mitnehmen möchte, sollte auf Folgendes achten. Es dringend anzuraten,
einen Laptop mit Centrino Technologie und zusätzliche Akkus zu erwerben.
In allen von mir besuchten Forschungseinrichtungen waren Steckdosen
nur eingeschränkt verfügbar oder durften nicht benutzt werden. Das
Arbeiten mit einem Laptop in Universitäten und Bibliotheken ist
immer noch die große Ausnahme. Man ist insofern auf Batteriebetrieb
angewiesen. Die Netzspannung und die Stecker sind dem deutschen
Standard sehr ähnlich, so dass man eigentlich keine zusätzlichen
Adapter oder Umwandler braucht. Zur Sicherheit kann es jedoch nicht
schaden, ein Netzteil mit Spannungsschutz zu haben. Zudem ist darauf
zu achten, eine wasserfeste Transportmöglichkeit für den Computer
mitzunehmen, da es während der Monsunzeit zu erheblichen Regenfällen
kommen kann, die in Extremfällen sogar die Weiterarbeit gänzlich
ausschließen können. Ferner ist darauf hinzuweisen, dass es in Mumbai
und weiteren indischen Städten Servicestellen von Toshiba gibt,
bei denen man seinen Toshiba- Laptop im Garantiefall umsonst reparieren
lassen kann. Aus diesem Grunde hatte ich mir einen Toshiba Laptop
erworben, um meine Garantieansprüche auch in Indien verwirklichen
zu können. Es muss nicht betont werden, dass man den Laptop niemals
unbeaufsichtigt lassen bzw. jedenfalls immer anschließen sollte.
Klima und Reisezeiten (nach
oben)
Die beste Reisezeit ist in den Wintermonaten, also von November- Februar. In
dieser Zeit herrscht kein Monsun und die Hitze ist nicht allzu erdrückend. Wer
einen einjährigen Forschungsaufenthalt absolvieren möchte, der muss sich ohnehin
nicht die Frage stellen, wann er am Besten anreisen sollte. Für halbjährige
Aufenthalte halte ich die beste Zeit für einen Aufenthalt von Oktober- März.
Anfang Mai bis Ende Juli fängt die Monsunzeit an, in der die Forschungsarbeiten
beeinträchtigt werden könnten. Im Jahr 2005 war der Monsun in Mumbai so heftig,
dass der Ausnahmezustand ausgerufen werden musste und davon sogar im deutschen
Fernsehen berichtet wurde. In den Straßen stand das Wasser sprichwörtlich bis
zum Hals u. a. auch deshalb, weil das Wasser durch die ganzen Plastikabfälle
nicht abfließen konnte. Viele Pendler kamen weder nach Mumbai hinein, noch wieder
zurück nach Hause. Viele Menschen haben ihr Hab und Gut vollständig verloren
und manche auch ihr Leben. Eine besondere Gefahr bestand darin, dass viele Gullydeckel
durch die Wassermassen angehoben worden sind, so dass Passanten unter Wasser
in die Kanalisation gezogen worden sind. Es kann zwar nicht davon ausgegangen
werden, dass solche extremen Zustände jährlich auftreten werden. Wer jedoch
die Wahl hat, sollte die Wintermonate zur Anreise wählen, um seine Studien-
bzw. Forschungsarbeiten nicht unterbrechen zu müssen.
Elektrizität (nach
oben)
Nach meinen Erfahrungen funktionieren alle elektrischen Geräte auch
in Indien ohne gesonderte Spannungsumwandler oder Steckadapter.
Es soll aber neben dem vorherrschenden Wechselstrom mit 220 V, 50
Hz, auch Gleichstrom geben. Insoweit sollte man sich bei Zweifeln
vor Inbetriebnahme erkundigen. Da Spannungsschwankungen nicht ausgeschlossen
werden können, sollte man in seinem Laptop ein Netzteil mit Spannungsschutz
haben. Stromausfälle haben in Mumbai Seltenheitswert (zumindest
in Colaba, Churchgate). In kleinen oder abgelegenen Gebieten kommen
Stromausfälle hingegen öfter vor. Insofern ist es nicht verkehrt,
eine gute Taschenlampe mitzunehmen. In Varanasi z. B. fällt der
Strom mindestens 2-3 mal täglich aus. Wer sich aber die offen liegenden
Kabel über den Straßen anguckt, der wundert sich, dass das Stromnetz
überhaupt funktioniert. Man sollte von Stromkabeln lieber immer
einen gewissen Abstand halten.
Zeitverschiebung
(nach oben)
In der Sommerzeit besteht zu Deutschland eine Zeitdifferenz von
3,5 h, in der Winterzeit 4,5 h. Ist es somit in Deutschland zur
Sommerzeit 18.00 Uhr, ist es in Indien bereits 21.30. Diese Regel
gilt für ganz Indien, da eine einheitliche Zeitzone besteht. Eine
stets genaue Zeitanzeige für Indien findet sich hier.
Die offizielle Bezeichnung für die Zeit in Indien lautet IST (Indien
Standard Time), was aber gerne als Witz mit "Indian strechable time"
übersetzt wird.
Öffnungszeiten
(nach oben)
Regulär haben die Geschäfte Montag bis Samstag von 9.00 bis 18.00
geöffnet. Samstag wird insoweit als normaler Arbeitstag betrachtet.
In Mumbai haben die Geschäfte sogar auch oft durchgehend am Sonntag
geöffnet, insbesondere Supermärkte, Apotheken und natürlich Restaurants.
Die Öffnungszeiten von öffentlichen Behörden und Einrichtungen sind
in der Regel Mo-Fr. 9.30-17 Uhr und am Samstag bis 13.00 Uhr. In
den Universitäten und Colleges finden die Vorlesungen manchmal auch
schon um 7.00 Uhr morgens statt, um den Studenten entgegenzukommen,
die nach der Uni zu ihrer regulären Arbeit gehen müssen.
Namensänderungen
(nach oben)
Um politische Souveränität und nationale Identität zum Ausdruck zu bringen,
wurden viele Städte und Straßennamen vom Englischen ins "Indische" umbenannt.
So wurde aus Bombay Mumbai, aus Madras Chennai, aus Poona Pune, aus Benares
Varanasi, aus Kalkutta Kolkata. Auch Straßennamen und Einrichtungen wurden vielfach
unbenannt. In Mumbai heißt z. B. die berühmte Victoria Terminus Railway Station
heute offiziell Chatrapathri Shivaji Terminus (CST, diese Abkürzung nicht mit
Churchgate Station verwechseln) und der Flora Fountain Hutatma Chowk. Die alten
Bezeichnungen werden aber noch verstanden und werden oft noch von den Indern
selbst benutzt.
Fotografieren (nach
oben)
Das Fotografieren von Beerdigungen und religiösen Verbrennungen
ist strikt verboten. Oft ist es auch nicht erlaubt, in religiösen
Stätten Fotos zu machen. Auch in der Nähe von Militärgelände darf
nicht fotografiert werden. Archäologische Denkmäler dürfen mit Stativ
und Blitzlicht nur dann fotografiert werden, wenn eine Genehmigung
des Archaeological Survey of lndia vorliegt. Öffentliche Anlagen
und Gebäude dürfen eigentlich ohne weiteres fotografiert werden.
Dennoch gibt es manchmal Security oder Polizei, die einem das Fotografieren
verbieten (z. B. an der University of Mumbai). Zudem hatte ich das
Gefühl, dass ich oft misstrauisch beobachtet wurde, wenn ich ein
Foto machen wollte. Einmal hatte ich an einer öffentlichen Straßenkreuzung
ein kleines Video mit meiner Digitalkamera gemacht. Prompt kam ein
Polizist, griff mich kräftig an der Schulter und forderte mich mit
lauten Hindi Wörtern auf, sofort meine Kamera einzustecken. Da ich
jedoch weder in einem Reiseführer noch in Erfahrungsberichten von
ähnlichen Erlebnissen gelesen habe, nehme ich an, dass ich eher
ein Einzelfall darstelle. Womöglich erschien ich irgendwie befremdlich,
weil ich sehr groß bin und mit einer winzig kleinen Digitalkamera
Fotos gemacht habe. Meine Vermieterin meinte, es könnte daran liegen,
dass die Leute Angst vor Terroranschlägen hätten und daher nervös
reagierten. Erfrischend ist dagegen immer, wenn kleine Kinder unbedingt
fotografiert werden wollen. Es gibt dann stets ein riesiges Geschrei
und Gelächter, insbesondere dann, wenn man das fertige Foto auf
dem Display zeigt (seine Kamera sollte man deshalb aber nicht aus
der Hand geben). In technischer Hinsicht ist natürlich eine Digitalkamera
zu empfehlen. Man kann sogleich das Ergebnis sehen und die Fotos
seinen Bekannten per Internet schicken. Ich kann auch raten, sich
eine transportable Festplatte mit Kartenleser zu besorgen. Wenn
man einmal auf Reisen ist, kann man seine Bilder und Videos direkt
auf die Festplatte transferieren, ohne z. B. seinen Laptop mitnehmen
zu müssen. Es gibt nichts ärgerlicheres, als wenn man ein herrliches
Foto machen könnte, jedoch die Speicherkarte schon voll ist.
Weitere Informationen zu: "Kriminalität",
"Verhaltenstipps", "Kleidung", "Friseur",
"Kurztrips und Exkursionen", finden sich unter dem Link
"Verschiedenes"
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